HPV

Gemeinsam Gebärmutterhalskrebs besiegen #GehzumCheck
Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Beinahe alle Erkrankungen werden durch humane Papillomaviren (HPV) ausgelöst. Die gute Nachricht: Gebärmutterhalskrebs ist heute weitgehend vermeidbar – wir alle haben es in der Hand, diese Krankheit zu besiegen.

Lasst uns Vorsorgetermine zum festen Bestandteil unseres Alltags machen und unsere Kinder gegen HPV impfen. Lasst uns mit Freund:innen und Kolleg:innen darüber sprechen und dem Thema die Aufmerksamkeit schenken, die es verdient.

Gut zu wissen

Die Sache mit den HP-Viren

HP-Viren sind weit verbreitet und werden über die Haut sowie die Schleimhäute übertragen. Was viele nicht wissen: Etwa 85 Prozent aller Menschen infizieren sich mindestens einmal in ihrem Leben mit HPV – in den meisten Fällen ohne es zu merken oder krank zu werden.5,6 Insgesamt gibt es über 150 bekannte HP-Viren, von denen rund 40 den Genitalbereich befallen.7 Bei diesen unterscheidet man zwischen Niedrigrisiko-Typen, die u. a. ungefährliche Feigwarzen hervorrufen können, und Hochrisiko-Typen, die Zellen verändern und zu Gebärmutterhalskrebs führen können.

Gebärmutterhalskrebs (auch Zervixkarzinom genannt) wird zu rund 70 Prozent von den beiden Hochrisiko-Typen HPV 16 und 18 ausgelöst.7 In den meisten Fällen macht das Immunsystem die HP-Viren unschädlich und die Infektion heilt häufig innerhalb von sechs bis zwölf Monaten aus. In Ausnahmen kann der Erreger jedoch lange Zeit im Körper bleiben und sich am Gebärmutterhals – dem unteren, schmalen Teil der Gebärmutter – ansiedeln. Dann ist es möglich, dass sich Zellen verändern und es zu Krebsvorstufen bis hin zu Gebärmutterhalskrebs kommt. Von der Infektion bis zur Entwicklung von Krebs kann es zwischen zehn und 15 Jahren dauern.8 Wichtig zu wissen: Gebärmutterhalskrebs verursacht zu Beginn keine Beschwerden und bleibt daher oft lange unbemerkt. Deshalb ist es so wichtig, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.

Die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs kann mit unterschiedlichen Methoden erfolgen. Unter 30 Jahren sind Zellveränderungen am Gebärmutterhals sehr selten, daher wird in diesem Alter der herkömmliche Krebsabstrich, auch Pap-Test genannt, empfohlen. Ab dem 30. Lebensjahr wird empfohlen, alle drei Jahre eine HPV-Testung zu machen.10

Beim Pap-Test können nur bestehende Erkrankungen – also Zellveränderungen – erkannt werden. Der HPV-Test sucht bereits nach der Ursache der Erkrankung: nach der Infektion mit HPV. Dies verbessert deutlich die Sicherheit der Gebärmutterhals-Krebsvorsorge.11

Um HPV-Tests durchzuführen, wird – wie beim Pap-Abstrich – mit Hilfe einer kleinen Bürste Zellmaterial vom Gebärmutterhals entnommen. Durch einen PCR-Test wird in weiterer Folge nach dem Vorhandensein einer HPV-Infektion gesucht.

Die Impfung gegen HPV steht im kostenfreien Kinderimpfprogramm für Kinder ab dem vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 12. Lebensjahr zur Verfügung. Die Impfung wird allen Kindern bzw. Erwachsenen bis zum vollendeten 30. Lebensjahr unbedingt empfohlen. Danach ist die Impfung optional möglich.15  

Eine Impfung bei Mädchen kann das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, deutlich reduzieren, allerdings nicht ganz ausschließen. Deshalb ist es auch für Geimpfte wichtig, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. Gut zu wissen: Auch wenn Buben nicht von Gebärmutterhalskrebs betroffen sind, sollten sie geimpft werden. Denn sie können das Virus weitergeben und auch selbst an HPV-bedingten Krebsarten erkranken.

Kein Grund zur Panik: Ein auffälliger Pap- oder HPV-Test bedeutet nicht, dass man Krebs hat. Das Ergebnis bedeutet jedoch ein erhöhtes Risiko für das Vorhandensein von Krebsvorstufen. Um zwischen Verdacht und tatsächlicher Erkrankung zu unterscheiden, ist ein Biomarker-Test empfehlenswert. Dieser Test untersucht das bei einem Abstrich entnommene Zellmaterial auf körpereigene Stoffe, sogenannte Biomarker, die in Krebszellen und deren Vorstufen vorkommen. So lassen sich krankhaft veränderte Zellen sichtbar machen.

  • Durch den HPV-Test kann ermittelt werden, ob eine Infektion mit HPV-Hochrisiko-Typen besteht. Es wird also nach der Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs gesucht.

  • Frauenärzt:innen streichen Zellen vom Gebärmutterhals ab, die im Labor mittels PCR-Test untersucht werden.

  • Bei einem negativen Ergebnis ist das Risiko äußerst gering, in den nächsten Jahren an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.

  • Bei einem positiven Ergebnis besteht ein erhöhtes Krebsrisiko. Weitere Untersuchungen sind notwendig.

  • Durch den Pap-Test können Zellveränderungen am Gebärmutterhals erkannt werden. 

  • Frauenärzt:innen streichen Zellen von Muttermund und Gebärmutterhalskanal ab, die anschließend mikroskopisch auf Zellveränderungen untersucht werden.

  • Weist der Test ein negatives Ergebnis auf, ist der Abstrich unauffällig und es geht in einem Jahr wieder zur Vorsorge.   

  • Bei einem auffälligen Ergebnis wurden veränderte Zellen gefunden. Es sind weitere Untersuchungen und kürzere Testabstände notwendig, um eine sichere Diagnose zu stellen.

  • Die Kosten für den jährlichen Pap-Test werden von den Krankenkassen übernommen. 

Das Abflugdatum steht fest, die Vorfreude ist riesig: Stephanie steht kurz davor, mehrere Monate im sonnigen Kalifornien zu verbringen. Dass sie diese Reise nicht antreten wird, ist in diesem Moment noch jenseits ihres Vorstellungsvermögens.
Hier erzählt Stephanie über ihre Diagnose und wie sie den Gebärmutterhalskrebs besiegt hat. Mit ihrer bewegenden Geschichte möchte sie anderen Frauen Mut machen und sie für das wichtige Thema Früherkennung sensibilisieren.

Wenn auffällige Zellveränderungen entdeckt wurden, erfolgt eine genauere Untersuchung. Dazu wird in den meisten Fällen eine Kolposkopie gemacht. Das ist eine optische Untersuchung des Gebärmutterhalses mithilfe einer Scheidenlupe (Kolposkop). Bei Auffälligkeiten kann auch eine Gewebeprobe entnommen werden (Biopsie). Eine einfache Kolposkopie wird von vielen niedergelassenen Frauenärzt:innen selbst durchgeführt. Je nach Situation ist auch eine Überweisung an eine sogenannte Dysplasie-Sprechstunde möglich – eine Spezialsprechstunde für Veränderungen am Gebärmutterhals.

Sind bei der Kolposkopie Veränderungen aufgefallen, kann eine Gewebeprobe (Biopsie) aus den verdächtigen Bereichen an Muttermund und Gebärmutterhals entnommen werden. Das Gewebe wird anschließend in einem Labor unter dem Mikroskop untersucht. Bestätigt sich der Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs oder eine seiner Vorstufen, folgen weitere Untersuchungen.

Wird Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert, gilt es herauszufinden, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat, ob Lymphknoten befallen sind und ob sich Metastasen gebildet haben. Weitere bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) kommen zum Einsatz, falls sich der Tumor in tiefere Gewebeschichten ausgebreitet hat. Zusätzlich wird oft eine Bauchspiegelung gemacht, bei der Lymphknoten entnommen werden. Mithilfe der Daten lässt sich genau feststellen, in welchem Stadium sich der Tumor befindet (Staging). Daraus ergibt sich wiederum, welche Behandlung am besten geeignet ist. Die wichtigsten Therapieverfahren bei Gebärmutterhalskrebs sind Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie. Welche Behandlung im Einzelfall nötig ist, hängt vor allem davon ab, wie groß der Tumor ist, und ob bzw. wie weit er sich ausgebreitet hat.

Fragen und Antworten

Im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung werden mit einer kleinen Bürste oder einem speziellen Spatel vorsichtig Zellen am Gebärmutterhalskanal abgestrichen. Die meisten Menschen verspüren dabei keine Schmerzen, die Entnahme ist aber manchmal etwas unangenehm. Anschließend werden die entnommenen Zellen auf einen Objektträger aufgetragen und an ein Labor gesendet. Dort werden die Zellen mit einer speziellen Färbung, der Papanicolaou-Färbung, sichtbar gemacht und können nun auf Veränderungen untersucht werden.

Die aus dem Gebärmutterhalskanal entnommenen und angefärbten Zellen werden im Labor anhand ihres Aussehens beurteilt. Der Befund entscheidet über das weitere Vorgehen und wird je nach Grad der Veränderung in PAP I-V eingeteilt:

PAP I - II: unverdächtiger Befund
PAP III, IIID oder IIIG: abklärungsbedürftiger, auffälliger Befund
PAP IV: erfordert eine Gewebeuntersuchung
PAP V: hochgradig verdächtig auf bösartige Tumorzellen

Fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs werden durch HP-Viren ausgelöst, die durch intime Kontakte übertragen werden. Es gibt jedoch Faktoren, die das Risiko für eine langanhaltende HPV-Infektion und damit das Risiko für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs erhöhen. Dazu zählen u. a. Rauchen, häufig wechselnde Sexualpartner:innen, viele Geburten, schlechte Genitalhygiene sowie die Langzeiteinnahme der Pille.

Neben dem Gebärmutterhalskrebs gibt es weitere HPV-bedingte Krebserkrankungen, die bei Frauen und Männern unterschiedlich häufig auftreten. Männer entwickeln öfter Krebs im Kopf-Hals-Bereich, während bei Frauen Vulva und Vagina betroffen sind. Genitalwarzen kommen bei Frauen und Männern ähnlich häufig vor.

Gebärmutterhalskrebs verursacht zu Beginn keine Beschwerden und bleibt daher oft unbemerkt. Erst wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist, können Symptome wie Ausfluss, Zwischenblutungen, Blutungen beim Geschlechtsverkehr und Schmerzen im Unterbauch auftreten. 

Fast alle von uns infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Daraus können sich schwerwiegende Krebserkrankungen entwickeln. Eine Impfung kann das Risiko einer Ansteckung mit HPV deutlich reduzieren – und damit die Gefahr, an HPV-bedingtem Krebs zu erkranken.

Die kleinen Dinge erkennen. Bevor sie groß werden. #GehzumCheck

Wir alle wissen, wie wichtig unsere Gesundheit ist. Sie ist die Voraussetzung, dass wir unser Leben unbeschwert genießen können. Und oft erkennen wir erst ihre Bedeutung, wenn wir mit Krankheiten konfrontiert werden. Dabei können wir alle viel dafür tun, gesund zu sein und zu bleiben. Und auch möglichen schweren Erkrankungen vorzubeugen. Wie das geht? Indem wir achtsam mit uns und unserem Körper umgehen sowie auf wichtige Signale, die er uns sendet, achten. Die moderne Diagnostik bietet heute die enorme Möglichkeit, diese Signale frühzeitig zu erkennen und aktiv zu werden. 

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Stand: September 2022

Quellen

  1. Centers for Disease Control and Prevention. HPV and Cancer, Diagnosis by Age. https://www.cdc.gov/cancer/hpv/statistics/age.html, zuletzt abgerufen im März 2022

  2. Arbyn M, Weiderpass E, Bruni L, de Sanjosé S, Saraiya M, Ferlay J, et al. Estimates of incidence and mortality of cervical cancer in 2018: a worldwide analysis. Lancet Global Health (2020) 8:e191–203. doi: 10.1016/S2214-109X(19)30482-6

  3. Simms et al. Lancet Oncol. 2019;20:394-407

  4. Centers for Disease Control and Prevention. Reasons to Get HPV Vaccine. , zuletzt abgerufen im März 2022

  5. Centers for Disease Control and Prevention. HPV Fact Sheet. , zuletzt abgerufen im März 2022

  6. Cancer Research UK. Risks and causes. , zuletzt abgerufen im März 2022

  7. World Health Organization. Cervical Cancer. , zuletzt abgerufen im März 2022

  8. Reich O et al. Gemeinsame Leitlinie der OEGGG, AGO, AGK und ÖGZ zur Diagnose und Therapie von Cervikalen Intraepithelialen Neoplasien sowie Vorgangsweise bei zytologischen Befunden mit eingeschränkter Qualität, 2018

  9. https://www.krebshilfe.net/information/krebsfrueherkennung/empfehlungen-fuer-maenner- frauen#c781

  10. Ronco G., et al., Lancet, 2013

  11. Wright TC Jr, Stoler MH, Ranger-Moore J, Fang Q, Volkir P, Safaeian M, Ridder R. Clinical validation of p16/Ki-67 dual-stained cytology triage of HPV-positive women: Resultsfrom the IMPACT trial. Int J Cancer. 2021 Sep 18. doi: 10.1002/ijc.33812

  12. , Zugriff am 13.09.2022

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