Roche Diagnostics ist ein Geschäftsbereich des Roche Konzerns. Mit unseren Diagnostik-Lösungen bewältigen wir die Herausforderungen von heute und erkennen die Bedürfnisse von morgen. In mehr als 100 Ländern bieten wir die breiteste Diagnostika-Palette der gesamten Branche: Molekulardiagnostik, Klinische Chemie und Immunoassays, Gewebediagnostik, Sequenzierung, Point-of-Care, Gerinnungs-Selbstmanagement und Laborautomation & IT.

Unsere bahnbrechenden Technologien und Lösungen sorgen nicht nur für eine korrekte Diagnose, sondern können auch ein Krankheitsrisiko erkennen, den Krankheitsverlauf vorhersagen und dafür sorgen, dass von Anfang an die richtige Therapieentscheidung getroffen wird.

Die Analyse von Gewebe-, Blut oder anderen Patient:innenproben liefert wichtige Informationen über eine Krankheit. Ob es um das Krankheitsrisiko oder um das Ansprechen der Patienten:innen auf die Therapie geht – schon aus einem einfachen Blutstropfen gewinnen Ärzt:innen und Betreuer:innen entscheidende Erkenntnisse, die ein schnelles Eingreifen und ein aktives Gesundheitsmanagement ermöglichen.

Heutzutage sind Diagnostika nicht einfach nur das Sprungbrett zur Therapie: Es geht um den Einfluss auf Entscheidungen, die Verbesserung von Krankheitsmanagement und Patient:innenversorgung und darum, den Krankheitsfortschritt oder sogar den Krankheitsausbruch zu vermeiden.

Diagnostika sind ein integraler Teil der Entscheidungsfindung in der Medizin - von der Vorsorge bis hin zur Überwachung der Wirksamkeit von Behandlungsmethoden. 

Wir engagieren uns dafür, die bestmöglichen Diagnostika-Lösungen anzubieten, um das Leben der Menschen zu verbessern. Folgende Bereiche decken wir mit unseren Produkten und Lösungen ab:

Mit Hilfe der klinischen Chemie werden Veränderungen im Körper gemessen, die durch physiologische und biochemische Prozesse bedingt sind. Die Methoden sind vielfältig. Das Grundprinzip: Durch Zugabe eines Reagenzes verfärbt oder trübt sich die Probe. Gemessen wir die Intensität dieser Veränderung. Weit verbreitete Parameter sind Glukose, Cholesterin und Eisen.

Immunoassays fassen verschiedene Methoden (z.B. Urin-Teststreifen) in der Bioanalytik zusammen. Sie dienen der Diagnose und Überwachung einer Erkrankung. Alle Tests beruhen auf demselben Prinzip: Sie erkennen einen Analyten in einem flüssigen Medium wie Blut, Serum oder Urin, indem ein Antigen an einen Antikörper bindet. Roche Diagnostics z.B. verwendet hier die ECL1-Technologie.

Das Prinzip der ECL-Technologie:

  1. Antikörper, die mit Lichtpunkten markiert sind, werden in die Patientenprobe eingebracht.

  2. Antigene und Antikörper binden aneinander.

  3. Je nach Intensität der Antigen-Antikörper-Reaktion entstehen Lichtblitze, die vom Analysensystem gemessen werden.

Beispiele:

  • In der Schwangerschaft2 wird das Hormon hCG gebildet. Der Schwangerschaftstest wird mit Urin benetzt, das hCG-Antigen bindet an den (rosa markierten) hCG-Antikörper am Teststreifen. In der Testzone wird dann der rosa Streifen sichtbar, der eine Schwangerschaft anzeigt.

  • Infektionskrankheiten wie Hepatitis C, HIV, Rötelinfektionen oder das Herpes-simplex-Virus werden mit Hilfe der Immunologie nachgewiesen.

Im Bereich Point-of-Care kommen v.a. trockenchemische Systeme (z.B. Teststreifen) zum Einsatz, die bei der klinischen Entscheidungsfindung in Ordinationen, Notaufnahmen und anderen Primär- und Pflegeeinrichtungen unterstützen.

Blutgasanalysengeräte können die Gasverteilung von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut messen, und den pH-Wert und den Säure-Basen-Haushalt des Bluts (u.a. auch Hämoglobin, Laktat, Glukose sowie Elektrolyte) bestimmen. Die Blutgasanalyse ist ein wichtiges Segment innerhalb der patientennahen Diagnostik im Krankenhaus.

Beispiele:

  • In der Intensivmedizin spielt die Blutgasanalyse eine wesentliche Rolle; z.B. bei künstlicher Beatmung. Die Analyse wird in diesem Fall in unmittelbarer Nähe des Patienten durchgeführt.

  • Die Messung von Laktat ist für die Leistungsdiagnostik von Sportlern wichtig; dadurch kann die höchstmögliche Belastung festgestellt werden.

Geräte zur Blutgerinnungskontrolle kommen zum Einsatz, wenn Patienten Gerinnungshemmer zu sich nehmen müssen, um z.B. ihr Thromboserisiko zu senken. Gerade für Patienten, die dauerhaft behandelt werden müssen (z.B. Personen mit Vorhof-Flimmern), ist es hilfreich, ihre Gerinnungswerte selbst zu kontrollieren (Patientenselbstmanagement). Dadurch können sie ihre Werte leichter im therapeutischen Bereich halten und Komplikationen verhindern. Aktuelle Studien zeigen: Patientenselbstmanagement trägt zu einer verbesserten Lebensqualität der Patienten bei und ist kosteneffizienter als andere Methoden der Gerinnungskontrolle. Mehr dazu auf 

In der molekularen Diagnostik werden hochempfindliche Systeme und Tests für den Nachweis von Viren und anderen Krankheitserregern in Blut, Gewebe oder Organspenden entwickelt und vertrieben. Diese Tests basieren auf der Echtzeit-Polymerase-Kettenreaktion (PCR3)-Technologie. Das Prinzip: Eine kleine Menge Ziel-DNA wird vermehrt und ermöglich so den Nachweis schon geringster Mengen an Erbsubstanz. Durch diese Technologie sind viele Diagnostikverfahren möglich, die sonst entweder nur sehr zeitaufwändig oder gar nicht durchführbar wären.

Infektiöse Krankheiten
Mit Hilfe von PCR kann das genetische Material (DNS oder RNS) von Krankheitserregern (z.B. HIV oder Hepatitis-Viren) unmittelbar bestimmt werden – und Infektionen damit sehr schnell und genau nachweisen. Patienten können dadurch gezielter behandelt und überwacht werden; das Risiko einer Übertragung ihrer Infektion auf andere durch Blut oder Organspenden sinkt.

Nicht-infektiöse Krankheiten
Neue genbasierte Tests (in Entwicklung) können auch Diagnose und Therapie verschiedener nicht-infektiöser Krankheiten verbessern – der Schwerpunkt liegt auf Krebs und Entzündungskrankheiten.

Beispiele:

  • Viruslast-Test zur Therapieplanung und -überwachung bei Hepatitis B und C

  • Lungenkrebs: Test zum Nachweis von Mutationen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) als diagnostischer Begleittest für ein zielgerichtetes Medikament. Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), die Mutationen im EGFR-Gen aufweisen, sprechen besonders gut auf dieses Medikament an und profitieren so am meisten davon.

  • Hautkrebs: Test zum Nachweis der BRAF-V600-Mutation. Rund jeder zweite Melanom-Patient ist von der Mutation V600 des BRAF-Proteins4 betroffen. Diese Patienten sprechen besonders gut auf einen neuen Wirkstoff an, der zusammen mit einem diagnostischen Test entwickelt wurde. Der Test identifiziert jene Patienten, die auf die Behandlung ansprechen können.

Dieser Bereich umfasst unter anderem die gewebebasierte Krebsdiagnostik. Die Instrumente und Reagenzsysteme finden Anwendung in den Bereichen klinische Histologie und Zytologie sowie in pharmazeutischen Forschungslabors.

HE-Färbung bzw."Staining"

Die Hämatoxylin-Eosin-Färbung (HE) ist eine weit verbreitete Färbemethode für Gewebeproben (Biopsien). Gewebeschnitte werden mit den beiden Farbstoffen angefärbt und mikroskopisch auf krankhafte Veränderungen untersucht. Ist so noch keine Diagnose möglich, kommen weitere Methoden zum Einsatz. 

Immunhistochemie & In-situ-Hybridisierung bzw. "Advanced Staining"

Immunhistochemie (IHC) und In-situ-Hybridisierung (ISH) sind spezielle Färbetechniken. Sie können z.B. das humane epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor-2 (HER2)-Gen in Tumorgewebe nachweisen. Mit Hilfe der Tests kann man genau und zeitgerecht beurteilen, wie wahrscheinlich Brust- bzw. Magenkrebspatienten auf ein bestimmtes Medikament ansprechen. Bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) können diese Tests z.B. Mutationen des epithelialen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR)5 nachweisen. 

Ein sehr junges und innovatives Feld in der modernen Diagnostik ist die Sequenzierung. DNA-Sequenzierung ist die Bestimmung der Nukleotid-Abfolge in einem DNA-Molekül.

Roche Diabetes Care ist ein Pionier in der Entwicklung von Blutzuckermessgeräten und weltweit führend in den Bereichen Diabetes-Management-Systeme und Services. Menschen mit Diabetes können mit Hilfe diverser Geräte ein fast normales und aktives Leben führen.

Die Blutzuckermessung ist ein wesentliches Instrument, um Diabetes unter Kontrolle zu halten. Häufig wird hier mit Teststreifen gearbeitet. Erste Blutzuckermesssysteme, die ohne Teststreifen arbeiten, sind in Österreich ebenso verfügbar (z.B. Accu-Chek Mobile). Sie sind insbesondere für Patienten von Nutzen, die ihren Blutzucker häufig messen müssen.

Insulinpumpensysteme eignen sich besonders für Menschen mit Diabetes, die ihrem Körper lebenslang Insulin zuführen müssen (z.B. Menschen mit Typ-1 Diabetes). Insulinpumpen leiten das Insulin über einen Katheter in den Körper und werden dauerhaft am Körper getragen. Mit ihrer Hilfe können Menschen mit Diabetes ihre Therapie eigenständig und effektiv führen. Durch die Diabetestherapie sollen die Patienten ihren Blutzuckerspiegel in einem normnahen Bereich halten können und so diabetesbedingte Komplikationen vermeiden.

Besonders effektiv sind interaktive Geräte – Blutzuckermessgerät und Insulinpumpe kommunizieren miteinander und können z.B. die nötige Insulinmenge direkt berechnen (z.B. Accu-Chek Combo).

Unser Roche Healthcare Consulting Team unterstützt Labors und Spitäler dabei, ihr Verbesserungspotenzial zu identifizieren. Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden erkennen unsere Experten Möglichkeiten, Daten, Ressourcen und Menschen zu integrieren, um an jedem Berührungspunkt die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten: 

  • Optimierung von Ergebnissen und Patienten Experience

  • Gewährung von Einblicken in die Patientenversorgung

  • Ermittlung von langfristigen Lösungen

  • Sicherstellung von Effizienz in Wachstumsphasen

  • Sicherung der finanziellen Nachhaltigkeit

  • Stärkung der Reputation der Organisation und Führung 

Roche Diagnostics ist in Europa und den USA an unterschiedlichen F&E Standorten tätig, die durch zahlreiche Allianzen und Partnerschaften unterstützt werden und einen breiten Zugang zu wichtigen Technologien ermöglichen: 

  • Tucson, Arizona, USA (Ventana Medical Systems)

  • Madison, Wisconsin, USA (Roche NimbleGen)

  • Pleasanton, Kalifornien, USA

  • Mannheim, Deutschland

  • Penzberg, Deutschland

  • Rotkreuz, Schweiz

Referenzen

  1. ECL=Elektrochemilumineszenz; Ein Video, das die Funktionsweise erklärt, findet sich im Internet: 

  2. Allgemeines Beispiel, kein Roche-Produkt

  3. PCR = Polymerase Chain Reaction

  4. zuständig für die Signalweitergabe in Zellen

  5. Begleittest für zielgerichtetes Medikament, siehe auch Molecular Diagnostics