Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Erkrankungen im höheren Lebensalter. In Österreich sind rund 160.000 Menschen davon betroffen.1 Die gute Nachricht: Je früher eine Herzschwäche erkannt wird, desto besser ist sie behandelbar. Die moderne Diagnostik bietet Ärzt:innen heute die Möglichkeit, mit einem Bluttest frühzeitig einen entscheidenden Hinweis zu bekommen und aktiv zu werden.


Jetzt liegt es an uns allen, diese Chance zu nutzen. Müde? Kurzatmig? Geschwollene Beine? Wenn wir erste Anzeichen einer Herzinsuffizienz bei uns selbst, bei unseren Eltern oder Großeltern beobachten, dann ist der Moment, zu handeln und sich bei seiner Ärztin oder seinem Arzt untersuchen zu lassen, da. Lasst uns gut aufeinander achten und auch offen über das Thema sprechen. Für uns und unsere Lieben.

 

 

  • Acuh starke Herzen können schwach werden
  • Müde Kurzatmig Geschwollene Beine
  • Dann werde aktiv und lass dich testen
  • Denn Früherkennung kann Leben retten

 

Gut zu wissen

Rund 160.000 meist ältere Menschen in Österreich leiden unter Herzinsuffizienz.

Jeder zweite Mensch mit Typ-2-Diabetes entwickelt eine Herzschwäche.2

Geschwollene Beine, Kurzatmigkeit und Müdigkeit sind typische Symptome.3

Es gibt einen Bluttest, der die Früherkennung von Herzinsuffizienz unterstützt.

Was genau ist Herzinsuffizienz?

Das Herz pumpt das Blut durch unseren Körper und versorgt ihn mit Sauerstoff und Nährstoffen. Bei einer Herzinsuffizienz – auch Herzschwäche genannt – wird diese Versorgungsfunktion schwächer, weil die Pumpleistung des Herzens abnimmt. Da die Organe nun weniger mit Sauerstoff versorgt werden, sinken körperliche Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden.

Wichtig zu wissen: In den meisten Fällen ist eine Herzinsuffizienz die Folge einer anderen Erkrankung. Es gibt nämlich eine Vielzahl an chronischen und akuten Erkrankungen, die mit einem erhöhten Risiko für eine Herzinsuffizienz einhergehen. Dazu zählen Diabetes, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, ein Herzinfarkt oder eine Verengung der Herzkranzgefäße. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes ist das Risiko besonders hoch: Hier entwickelt jede:r Zweite im Lauf des Lebens eine Herzschwäche.

 

 

 

Wie starke Herzen schwach werden können

Herzinsuffizienz ist eine fortschreitende Erkrankung, die mild beginnt und dann immer schwerer verläuft. Zu Beginn versucht der Körper die verringerte Pumpleistung auszugleichen, um unsere Organe weiterhin gut versorgen zu können. Dies führt zu einer Überbeanspruchung und einer Vergrößerung des Herzens. Dadurch schreitet die Herzschwäche immer weiter voran.

Konkret werden diverse Botenstoffe – beispielsweise Stresshormone – ausgeschüttet, um die Herzschwäche auszugleichen: Die Gefäße verengen sich, die Schlagfrequenz nimmt zu, und der Blutdruck steigt. All dies geschieht, weil der Körper versucht, die abnehmende Pumpleistung auszugleichen. Im Akutzustand ist das lebensnotwendig und sinnvoll, aber auf Dauer schädigt dies den Herzmuskel noch mehr und die Pumpleistung des Herzens nimmt immer weiter ab.

 

 

 

Typische Anzeichen einer Herzinsuffizienz

Gut zu wissen: Eine Herzinsuffizienz beginnt oft mit milden Symptomen und ist daher schwer zu erkennen. Deshalb ist es besonders wichtig, gut auf uns selbst und auf unsere Lieben zu achten. Symptome wie Kurzatmigkeit, Atembeschwerden in der Nacht, geschwollene Knöchel, chronische Müdigkeit oder körperliche Leistungsschwäche sind Warnsignale, über die man unbedingt mit der Ärztin bzw. dem Arzt sprechen sollte.

Kurzatmigkeit

Trockener Husten

Geschwollene Knöchel (Ödeme)

Leistungsschwäche und chronische Müdigkeit

Warum Früherkennung so wichtig ist

Beim Verdacht auf Herzinsuffizienz gilt: Je früher sie erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden. Wenn typische Anzeichen und entsprechende Vorerkrankungen vorliegen, kann die Ärztin oder der Arzt einen Bluttest machen, um den Verdacht zu erhärten oder auszuräumen. Deutet der Test auf eine Herzinsuffizienz hin, erfolgt meist die Überweisung an Kardiolog:innen zur weiteren Abklärung mittels einer Echokardiografie – einer Ultraschalluntersuchung des Herzens.

Die gute Nachricht: Es gibt heute zahlreiche Therapiemöglichkeiten, die besonders wirksam sind, wenn sie zu Beginn einer Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Diese haben in den meisten Fällen zum Ziel, Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Auch wenn Herzinsuffizienz heute leider noch nicht heilbar ist, kann man so die eigene Belastbarkeit und Lebensqualität weitgehend zurückgewinnen.4

Moderner Bluttest

Mit einem modernen Bluttest können Ärzt:innen bei einem normalen Ergebnis ausschließen, dass eine Herzinsuffizienz vorliegt.

Echokardiografie

Ist der Wert des Bluttests erhöht, kommt die Echokardiografie (auch Herzecho oder Schluckecho genannt) –
eine Ultraschalluntersuchung des Herzens – zur weiteren Abklärung zum Einsatz.

Univ.-Doz. Dr. Martin Hülsmann

„Je früher, desto besser“

 

Univ.-Doz. Dr. Martin Hülsmann, Klinische Abteilung für Kardiologie an der Medizinischen Universität Wien, zur Bedeutung der Früherkennung bei Herzinsuffizienz und auf welche Symptome man achten sollte.

 

 

Q&A

Fragen und Antworten

 

Wir alle wissen, wie wichtig unsere Gesundheit ist. Sie ist die Voraussetzung, dass wir unser Leben unbeschwert genießen können. Und oft erkennen wir erst ihre Bedeutung, wenn wir mit Krankheiten konfrontiert werden. Dabei können wir alle viel dafür tun, gesund zu sein und zu bleiben. Und auch möglichen schweren Erkrankungen vorzubeugen. Wie das geht? Indem wir achtsam mit uns und unserem Körper umgehen sowie auf wichtige Signale, die er uns sendet, achten. Die moderne Diagnostik bietet heute die enorme Möglichkeit, diese Signale frühzeitig zu erkennen und aktiv zu werden. 

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Stand: September 2022

 

Quellen

1 Kozanli I et al. Frauen und Herzinsuffizienz. J Kardiol (2008); 15 (9-10), 292-297
2 Cardiovascular Disease and Risk Management: Standards of Medical Care in Diabetes 2019. Diabetes Care (2019); 42(Suppl.1):S103–S123
3 Theresa A. McDonagh et al. 2021 ESC Guidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure. Eur Heart J (2021); 42, 36, 3599–3726
4 Fonseca C: Diagnosis of heart failure in primary care. Heart Fail Rev (2006); 11:95–107