Zwischen Struktur und Sinn – Nina Lauer über Führung, Vielfalt und Verantwortung
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Im Rahmen unserer Interviewreihe „20 Menschen, 20 Geschichten“ sprechen wir mit Kolleg:innen, die Roche mit ihrem Denken, Handeln und ihrer Persönlichkeit prägen. Dieses Mal treffen wir Nina Lauer, Squad Lead Non-Malignant Hematology bei Roche Austria. Sie gibt uns Einblick in eine Rolle, in der strategische Klarheit genauso zählt wie Empathie, und erklärt, warum ihr Job manchmal einem Risotto gleicht.
Nina, du bist Squad Lead bei Roche Austria. Kannst du deinen Job so erklären, dass ihn auch ein Kind versteht?
Ich arbeite bei Roche – wir entwickeln Medikamente, die Menschen mit sehr schweren Krankheiten helfen. Als Squad Lead leite ich ein Team, das dafür sorgt, dass unsere Medikamente nicht nur entwickelt, sondern auch wirklich bei den Patient:innen in Österreich ankommen.
Man kann sich das so vorstellen: Ich bestimme mit meinem Team die wichtigsten Ziele und Aufgaben – zum Beispiel welche Projekte wir zuerst machen, wie wir unser Budget einsetzen und wer welche Verantwortung übernimmt. Gleichzeitig kümmere ich mich darum, dass jede und jeder im Team die richtige Unterstützung bekommt und wir alle gut zusammenarbeiten.
Meine Aufgabe ist es also, den Überblick zu behalten, Prioritäten zu setzen und dafür zu sorgen, dass alle wissen, wohin die Reise geht. So schaffen wir es, dass unsere Arbeit einen echten Unterschied macht und die Medikamente die Menschen erreichen, die sie brauchen.
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Was würdest du als deinen größten Erfolg definieren?
Ein besonderer Moment war für mich die Markteinführung eines innovativen Medikaments für eine seltene Erkrankung. Früher galt diese Krankheit als Todesurteil – heute ist sie behandelbar. Das hat das Leben vieler Patient:innen und ihrer Familien komplett verändert.
Für mich war das der Beweis, wie viel Wirkung strategische Arbeit haben kann, wenn sie mit Sinn, Teamgeist und einem echten Fokus auf die Patient:innen verbunden ist. Solche Erfahrungen motivieren mich jeden Tag.
Ursprünglich hast du im Bankensektor gearbeitet. Wie kam es zur beruflichen Neuorientierung?
Ich wollte mich weiterentwickeln und wirklich etwas bewegen. Im Bankensektor habe ich viel über Finanzen, Risiko und Strategie gelernt, aber irgendwann war mir klar: Ich möchte nicht nur Strukturen optimieren, sondern echten Mehrwert für Menschen schaffen.
Der Wechsel in die Gesundheitsbranche war deshalb ganz bewusst. Bei Roche kann ich mein strategisches Denken mit gesellschaftlicher Sinnstiftung verbinden – das begeistert mich bis heute.
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Du bist eine Frau in Führungsposition: Welchen Tipp kannst du Frauen geben, die noch am Beginn ihrer Karriere stehen?
Vertraue auf deine Perspektive. Gerade Frauen zweifeln oft an sich, dabei bringen sie so häufig genau die Denkweise mit, die ein Team weiterbringt. Du musst nicht die Lauteste im Raum sein, aber deine Stimme zählt.
Ich hatte das große Glück, einen Partner zu haben, der Gleichberechtigung ganz selbstverständlich lebt. Ich koche gerne, er macht die Wäsche. Und wenn beruflich viel los ist, übernimmt er die Betreuung unserer Tochter. Das ist echtes Teamwork. Ich wünsche jeder jungen Frau – und jedem jungen Mann – so eine Partnerschaft.
Denn Studien zeigen: Engagierte Väter machen Kinder resilienter und Gesellschaften friedlicher. Verantwortung gemeinsam zu tragen, sollte normal sein – im Alltag wie im Berufsleben.
Kochen ist deine große Leidenschaft. Wenn dein Job ein Gericht wäre, welches würde es sein und warum?
Das stimmt und meine Antwort ist ganz klar: ein Risotto. Es braucht Geduld, Feingefühl und Aufmerksamkeit für Details. Du musst präsent sein, den richtigen Moment spüren und ständig rühren – sonst wird’s nichts.
So ist auch meine Arbeit: Strategie lebt nicht nur von Excel und Zahlen, sondern vom richtigen Timing, von Kommunikation und von echtem Zuhören. Wenn am Ende ein harmonisches Ganzes entsteht – für Patient:innen und für das Unternehmen – fühlt sich das an, wie ein perfektes Gericht.
Welche Werte möchtest du deiner Tochter – und der jungen Generation – unbedingt mitgeben?
Ich habe eine 13-jährige Tochter und ihre Sichtweise macht mir Hoffnung. Als sie mir begeistert von einem geschlechterparitätischen Kabinett in Neuseeland erzählte, fragte sie mich: „Mama, warum ist das nicht überall so?“ Sie zeigt mir so oft, dass diese Generation ganz anders denkt und zurecht Veränderung einfordert.
Ich möchte ihr und allen jungen Menschen drei Dinge mitgeben:
● Neugier, um offen für Neues zu bleiben.
● Mut, um den richtigen Weg zu wählen – auch wenn er unbequem ist.
● Verantwortung, denn unser Handeln wirkt über uns selbst hinaus.
Denn, obwohl Frauen in Ausbildung statistisch gesehen besser abschneiden, fehlen sie noch in vielen Führungsetagen. Das müssen wir ändern – durch Haltung, durch Vorbilder und durch gelebte Fairness.
Abschließend: Wann hattest du zuletzt das Gefühl: Genau deshalb mache ich den Job!
Vor Kurzem in einem internen Workshop. Unterschiedliche Persönlichkeiten, neue Ideen und plötzlich entstand eine gemeinsame Vision. Dieser Moment, in dem alle an einem Strang ziehen und Kreativität spürbar wird – das ist für mich der Kern meines Jobs.
Fazit: Nina zeigt mit ihrer Arbeit bei Roche Austria, wie sinnstiftende Strategie aussieht: nicht als abstraktes Zahlenwerk, sondern als konkrete Hilfe für Menschen. Sie lebt Führung als Verantwortung und als echtes Miteinander.
In unserer Serie „20 Menschen, 20 Geschichten“steht ihr Beitrag für eine Haltung, die Zukunft gestaltet: verbindend, neugierig und kraftvoll.