Medienmitteilung

Wien, 14.05.2012

Die bekannte Unbekannte

Bluthochdruck verhält sich lange stumm und Beschwerden treten erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Die Selbstmessung ist deshalb besonders wichtig.

 

Bluthochdruck tut nicht weh und weist im Allgemeinen nur unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder Nasenbluten auf. Die Folgen der arteriellen Hypertonie sind jedoch schwerwiegend: Koronare Herzerkrankungen, Nierenversagen und Schlaganfall zählen in der industrialisierten Welt zu den häufigsten Ereignissen und sind damit auch etwa für die Hälfte aller Todesfälle verantwortlich. Der Welt-Hypertonie-Tag am 17. Mai macht auf die Risiken, Vorbeuge- und Therapiemaßnahmen von Bluthochdruck aufmerksam.
Die Krankheitshäufigkeit der Hypertonie ist über die letzten Jahrzehnte konstant hoch und liegt in Mitteleuropa je nach Altersgruppe bei 10-50%. Die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck steigt mit dem Alter, liegt aber auch für die unter 30-jährigen bei 10% bei Frauen bzw. 25% bei Männern [1].

Eigene Blutdruckwerte sind oft nicht bekannt

Umfragen zufolge schätzen fast alle Befragten den Bluthochdruck als ernsthafte Erkrankung ein, jedoch nur wenige kennen ihren eigenen Blutdruckwert [2]. Das bedeutet, dass die Dunkelziffer der Bluthochdruckpatienten und damit die Zahl der nicht behandelten Patienten gleichbleibend hoch sind. Um dieses Defizit zu beheben, empfiehlt die Österreichische Gesellschaft für Hypertensiologie[3] die Blutdruckselbstmessung.

Studien belegen: Selbstmessung ist besonders wichtig

Der Blutdruck ist eine schwankende Größe und reagiert schnell und individuell auf die unterschiedlichsten Reize wie Koffein, Bewegung, seelische Erregung, Körperhaltung bei Messung, Stuhl- und Harndrang usw. Daher sind singulär in der Ordination gemessene Blutdruckwerte mit Vorsicht zu bewerten. Mit der Selbstmessung lässt sich über einen längeren Zeitraum (z.B. morgens und abends über 3 Wochen) ein Durchschnittswert ermitteln, der eine weitaus höhere Aussagekraft darstellt als ein isolierter Blutdruckwert, der bei einem einzelnen Arztbesuch ermittelt wird. Die SHEAF-Studie [4] hat ergeben, dass die 2/3 Sterblichkeitsrate und die Häufigkeit von Komplikationen signifikant mit der Höhe des Blutdruckes aus der Selbstmessung korrelieren, aber nicht mit dem Blutdruck, der in der Arztpraxis gemessen wird. Gemäß Studienergebnissen hat die Selbstmessung einen höheren prognostischen Wert als die Praxismessung. Denn 10,8% der Patienten zeigten eine „maskierte Hypertonie“ zuhause (d.h. der beim Arzt gemessene Wert war trotz vorhandener Hypertonie normal) und 12,5% der Patienten wiesen den besser bekannten „Weißkitteleffekt“ auf (d.h. der beim Arzt gemessene Wert war zu hoch, auch wenn kein Bluthochdruck vorlag). Dies bedeutet, dass fast jeder vierte Patient beim Arzt nicht seinen wahren Blutdruck zeigt.

Qualitativ hochstehendes Gerät und richtige Anwendung entscheidend

Nicht alle im Handel erhältlichen Blutdruckgeräte messen den Blutdruck korrekt. Voraussetzung für aussagekräftige Blutdruckwerte ist, dass der Patient ein validiertes Gerät verwendet - wie sie in Apotheken erhältlich sind - und die Messung mit dem Gerät korrekt vornimmt[5].

Vollautomatische Blutdruckmessgeräte sind sehr einfach zu bedienen, bieten eine komfortable Handhabung und eine übersichtliche Anzeige für Blutdruck und Puls. Der Pulsdruck wird als prognostischer Faktor immer wichtiger, weil er einen isolierten systolischen Bluthochdruck anzeigt, der – gerade bei älteren Menschen – einen hohen vorhersagewert für Herz-Kreislauferkrankungen hat.

Bildlegende visomat® double comfort

2 in1: Die präzise Korotkow-Messung mittels eingebauten Mikrofons wird mit der komfortablen oszillometrischen Messung für höchste Messgenauigkeit kombiniert. Zusätzlich bietet das visomat® double comfort eine Pulsdruck-Anzeige als Indiz für eine isolierte systolische Hypertonie.

Referenzen

  • [1] Epidemiologie arterieller Hypertonie: http://de.wikipedia.org/wiki/Arterielle_Hypertonie (abgerufen am 14. Mai 2012)
  • [2] American Journal of Hypertension: „Blood Pressure Awareness in Austria: Lessons from a 30 Years Horizon.” Sabine Steiner, Thomas E. Dorner, J. George Fodor, Michael Kunze, Anita Rieder. American Journal of Hypertension 24, 408-414. doi: 10.1038/ajh.2010.257.
  • [3] http://www.hochdruckliga.at/
  • [4] JAMA. 2004 Mar 17; 291(11): 1342-9: Cardiovascular prognosis of "masked hypertension" detected by blood pressure self-measurement in elderly treated hypertensive patients. Bobrie G, Chatellier G, Genes N, Clerson P, Vaur L, Vaisse B, Menard J, Mallion JM. Hypertension. 2010 Jun;55(6):1346-51. Epub 2010 Apr 12: Home-measured blood pressure is a stronger predictor of cardiovascular risk than office blood pressure: the Finn-Home study. Niiranen TJ, Hänninen MR, Johansson J, Reunanen A, Jula AM.
  • [5] Richtig Messen: http://www.hochdruckliga.at/index.php/2011-11-17-20-38-24/richtig-messen (abgerufen am 14. Mai 2012)

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