Medienmitteilung

Wien, 19.09.2016

Roche Health Talk: Neue Kampagne schafft mehr Aufmerksamkeit und Rechte für Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose

Roche, das Österreichische Rote Kreuz und das Lungenfibrose Forum Austria stellen von Juli bis Oktober 2016 die Lunge in den Mittelpunkt.

 

Mit der laufenden Kampagne „Schau auf die Lunge“ werden für die schwerwiegende Lungenkrankheit IPF ein Zeichen gesetzt und Unterschriften für die IPF-Patienten-Charta gesammelt. Nach 59 Tagen der Kampagne rufen Experten beim Roche Health Talk zur Schlussoffensive auf.

Stiegen steigen, staubsaugen, spazieren oder einkaufen gehen – für Menschen, die an der Idiopathischen Lungenfibrose (IPF) erkrankt sind, können schon einfache Tätigkeiten im Alltag kräfteraubend sein. Das Gefühl der Kurzatmigkeit oder Atemnot ist ein ständiger Begleiter. Gewohnte Belastungen können schnell zu viel für den eigenen Körper sein. Grund dafür ist, dass bei IPF-Erkrankten das Lungengewebe zunehmend vernarbt und deren Lunge somit weniger Sauerstoff aufnehmen kann. Diese Krankheit lässt sich lediglich verlangsamen, aber nicht mehr rückgängig machen.

In Österreich sind laut Schätzungen über 1.000 Patienten an IPF erkrankt, jedoch wurden bisher nur etwa 200 Betroffene diagnostiziert. Die Symptome von Idiopathischer Lungenfibrose treten auch bei anderen Krankheiten wie z.B. chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD), Asthma bronchiale oder Herzinsuffizienz auf. Die Verwechslungsgefahr ist somit sehr hoch. Für Prim. Univ.-Prof Dr. Meinhard Kneussl, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) liegt hierbei auch der Knackpunkt: „Besonders bei der Idiopathischen Lungenfibrose entscheidet eine frühe und richtige Diagnose über den weiteren Behandlungserfolg. Das Problem ist, dass IPF zu den seltenen Krankheiten zählt und daher nur wenige Ärzte Erfahrung in der Diagnose von IPF haben. Gleichzeitig wird auch in der breiten Öffentlichkeit der Krankheit und den Betroffenen noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.“

Roche Austria, das Österreichische Rote Kreuz und das Lungenfibrose Forum Austria haben sich diesem Problem angenommen und im Juli 2016 die Kampagne „Schau auf die Lunge“ gestartet. Seitdem haben Bäume, die mit Ballon-Augen versehen wurden, an prominenten Plätzen in Wien für Aufsehen gesorgt. „Mit dieser Aktion wollen wir bewusst machen, wie wichtig es ist, Luft zum Atmen zu haben. Nicht für jeden Menschen ist das eine Selbstverständlichkeit. Aus dem Grund setzt sich Roche als Initiator und Unterstützer der Kampagne für die Betroffenen und deren Angehörigen ein“, sagt Veronika Mikl, Public Affairs Director bei Roche Austria.

Ziel der Kampagne ist es zudem, Unterschriften für die Umsetzung der europäischen IPF-Patienten-Charta in Österreich zu sammeln. Bisher haben insgesamt 552 Personen unterzeichnet – über 150 davon seit Start der Kampagne. Für jede dieser Unterschriften pflanzen die Initiatoren als symbolträchtiges Danke einen sauerstoffspendenden Baum. Mit der Charta fordern IPF-Patientenorganisationen eine frühzeitige und genaue Diagnose, indem für mehr Aufklärung über IPF auf Patienten- und Arztseite gesorgt wird. Zudem sollen IPF-Patienten, unabhängig ihres Alters, den gleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung und zu Medikamenten bekommen. Für die frühzeitige Diagnose von IPF soll der Lungenfunktionstest zu einem fixen Element der jährlichen Vorsorgeuntersuchung in Österreich werden.  Die Umsetzung der Charta ist ein Herzensanliegen für Ing. Günther Wanke, Obmann der Patientenorganisation Lungenfibrose Forum Austria, der sein Leben seit 3,5 Jahren mit IPF bestreitet. „Mit unseren Forderungen wollen wir die bestmögliche Versorgung von Menschen mit idiopathischer Lungenfibrose erreichen. Der Zeitpunkt der Diagnose entscheidet über das Fortschreiten der Krankheit und somit über die Lebensqualität. Dafür ist es wichtig, dass sowohl Ärzte als auch Patienten einen besseren Zugang zu Informationen erhalten.“

Mit unterschiedlichen Therapien, wie z.B. Sauerstofftherapien oder antifibrotisch wirkenden oralen Arzneimitteln, sollen IPF-Patienten länger ein „normales“ Leben führen können. Ohne medikamentöse Behandlung überleben 20- 40 Prozent der Patienten durchschnittlich zwei bis fünf Jahre ab Diagnose. Im Alltag bietet das Rote Kreuz eine zusätzliche Stütze. „Trotz der starken Einschränkungen sollen IPF-Betroffene ihren Alltag so normal wie möglich gestalten können. Entscheidend dabei ist, dass die Patienten mit dieser Aufgabe nicht alleine gelassen werden“, sagt Manfred W. Aigner, MSc, MBA, Landespflegedienstleitung Rotes Kreuz NÖ. Er spricht damit einen weiteren Punkt der Charta an: die verbesserte – auch psychologische – Betreuung von IPF-Patienten. Dabei spielen auch die ambulanten und häuslichen Sauerstoff-Dienstleistungen eine wichtige Rolle. „Indem wir Patienten im Alltag begleiten und im Umgang mit der Erkrankung unterstützen, sie mit Sauerstoffgeräten versorgen und Transportdienste anbieten, geben wir ihnen ein Stück Unabhängigkeit zurück“, sagt Aigner. 

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