frau hält bauch

 

Die Messung der fetalen Fraktion als entscheidendes Qualitätskriterium 
30. Mai 2019, Frauengesundheit 

 

Während der Schwangerschaft enthält das maternale Plasma zellfreie DNA von Mutter und Kind.1 Die fötale zellfreie DNA ist im Vergleich zur maternalen zellfreien DNA in kleinerer Menge vorhanden und variiert sowohl während der Schwangerschaft als auch unter den Schwangeren.2 Der Anteil der fötalen zellfreien DNA an der gesamten zellfreien DNA bezeichnet man als fetale Fraktion. Durchschnittlich liegt die Menge der fetalen Fraktion bei 11-13,4%; schwankt aber erheblich von Frau zu Frau, steigt während der Schwangerschaft an und wird sofort nach der Geburt abgebaut.3 In einer rezenten Studie wiesen über 50% der Proben mit ≤ 3,4% fetaler Fraktion eine Aneuploidie auf.4 Außerdem konnte auch ein Zusammenhang zwischen Gewicht der Mutter und dem Anteil an fetaler Fraktion gefunden werden.3,4 Wird die fetale Fraktion nicht bei jeder Probe in die Analyse miteinbezogen, wird hauptsächlich der maternale DNA-Anteil ausschlagegebend für das Ergebnis.5 Dadurch kann keine verlässliche Bestimmung des Risikos für Aneuploidien erfolgen, da keine verlässliche Abschätzung des zusätzlichen Chromosomenanteils erfolgen kann. Dies kann dazu führen, dass männliche Föten als weibliche Föten bestimmt werden und es kann zu falsch-negativen Ergebnissen führen.6,5 Die fetale Fraktion kann mit unterschiedlichen Methoden gemessen werden. Wichtig dabei ist, dass geeignete Eigenschaften zur Unterscheidung zwischen maternaler und fetaler DNA herangezogen werden. 

 

Referenzen 

1 Harmony® IVD Kit Packungsbeilage Rev 7.0

2 Lo YM, Tein MS, Lau TK, et al. Quantitative analysis of fetal DNA in maternal plasma and serum: implications for noninvasive prenatal diagnosis. Am J Hum Genet. 1998;62(4):768-75. (Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9529358) 

3 Wang E, Batey A, Struble C, Musci T, Song K, Oliphant A. Gestational age and maternal weight effects on fetal cell-free DNA in maternal plasma. Prenat Diagn. 2013;33(7):662-6. (Link https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23553731)

4 Pergament E, Cuckle H, Zimmermann B, et al. Single-nucleotide polymorphism-based noninvasive prenatal screening in a high-risk and low-risk cohort. Obstet Gynecol. 2014;124(2 Pt 1):210-8.

5 Takoudes T, Hamar B. Performance of non-invasive prenatal testing when fetal cell-free DNA is absent. Ultrasound Obstet Gynecol. 2015;45(1):112. (Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4302254/)

6 Canick JA, Palomaki GE, Kloza EM, Lambert-messerlian GM, Haddow JE. The impact of maternal plasma DNA fetal fraction on next generation sequencing tests for common fetal aneuploidies. Prenat Diagn. 2013;33(7):667-74.